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Historischer Überblick

Von 1150 bis 1950

Die erste Erwähnung von Ketsch erfolgte in einer Urkunde des Jahres 1150. Die eigentliche Dorfsiedlung entstand vermutlich Mitte des 14. Jahrhunderts.

Die Geschichte der Enderlegemeinde birgt gute und schlechte Zeiten, die geprägt waren von einem ständigen Wechsel zwischen Zerstörung und Wiederaufbau. Die Bürger hatten oftmals mit schlimmen Krankheiten zu kämpfen oder mussten Kriegsgewalt erdulden. Dennoch setzten sich die Ketscher unermüdlich für die Weiterentwicklung ihrer Gemeinde ein und trugen dazu bei, dass Ketsch zu dem wurde, was es heute ist.
Einige Jahreszahlen brannten sich unauslöschlich in die Ketscher Chronik ein, beispielsweise 1312 und 1349, als die Pest wütete und ein großes Sterben mit sich brachte.
Im Dreißigjährigen Krieg von 1618 bis 1648 wurde Ketsch größtenteils zerstört. Danach begann der Wiederaufbau, doch 1689 wurde Ketsch im "Pfälzischen Erbfolgekrieg" abermals in Asche gelegt. Auch die französische Revolution hatte direkte Auswirkungen auf die Enderlegemeinde: Alle Rheinfähren wurden mit Militärposten und Wachmannschaften besetzt, um ungebetene Flüchtlinge vertreiben zu können. Es herrschte ein drastischer Mangel an Lebensgütern im Dorf und die Sterblichkeitsrate war hoch.

Ketsch wird badisch

Mit dem Frieden von Lunéville räumten die Franzosen 1801 das rechte Rheinufer; die linksrheinischen Gebiete wurden an Frankreich abgetreten und Ketsch bildete die Grenzstation an der Demarkationslinie, die am Altrheinbogen entlang lief. 1803 wurden dem neu geschaffenen Kurfürstentum Baden beim Reichsdeputationshauptschluss die vormals rechtsrheinisch gelegenen bischöflich-speyerischen (so auch Ketsch) und kurpfälzischen Gebietsteile zugesprochen. In Ketsch lebten damals 80 Familien mit 437 Personen in 75 Häusern. Im Zuge der Verstaatlichung fiel Ketsch an Baden.
Um die Revolutionszeit 1848/49 hatten die Ketscher Bürger gegen eine schwere Hungersnot zu kämpfen.
Im 20. Jahrhundert forderten die beiden Weltkriege viele Opfer.

Neben den geschichtlich-politischen Entwicklungen prägten die Enderlegemeinde auch kommunale Ereignisse:

  • 1833: Entstehung der Rheininsel durch die Rheinkorrekur
  • 1858: Erbauung des alten Rathauses
  • 1904: Erbauung der katholischen Sankt-Sebastian-Kirche
  • 1912: Bau der Eisenbahnlinie, die bis 1966 befahren wurde
  • 1950: Feier des 800. Geburtstages der Gemeinde Ketsch
  • Das Bild zeigt das alte Rathaus-Gebäude
    Das alte Rathaus
  • Das Bild zeigt eine historische Aufnahme mit dem Blick vom Altrheindamm zur Sankt-Sebastian-Kirche
    Blick auf die Sankt-Sebastian-Kirche um 1930
  • Das Bild zeigt die alte Bahnlinie mit dem von einer Dampflok gezogenen Zug
    Die ehemalige Eisenbahnlinie

ab 1950

Die zweite Hälfte des vergangenen Jahrhunderts war in Ketsch von starken Veränderungen geprägt. Die Gemeinde entwickelte sich, die Einwohnerzahlen stiegen, die Infrastruktur wurde ausgebaut und das Ortsbild wurde immer attraktiver.
1959 entstand das bedeutendste Nachkriegsbauwerk der Gemeinde: die Rheinhalle, die auf einem ehemals sumpfigen Gelände im Bruch gebaut wurde und schon nach kurzer Zeit den Mittelpunkt des örtlichen, sportlichen und kulturellen Lebens bildete. In den Jahren 1986/87 wurde die Rheinhalle grundlegend renoviert und modernisiert. Zum Sport- und Kulturzentrum im Ketscher Bruch kamen 1967 ein Hallenbad und 1973 das Freibad mit Wellenbad hinzu.

Weitere Gebäude, die das Ortsbild veränderten und auch verschönerten waren unter anderem das Feuerwehrhaus (1980) und das neue Rathaus, das 1962 seiner Bestimmung übergeben und 1982 erweitert wurde. Jüngeren Datums sind die Grillhütte (1987), die Neurotthalle (1985 eingeweiht), die Seniorenwohnanlage in der Gassenäckerstraße (1988/89) und die Umgestaltung des Marktplatzes (1990).
Eine rege Bautätigkeit bestimmte die Jahre von 1950 bis 2000. Unter anderem entstanden neue Wohngebiete sowie ansprechende Gewerbegebiete mit aktivem Handelsleben.
Innerörtlich wurden verkehrs- und städtebauliche Akzente gesetzt mit der Neugestaltung und dem Rückbau der Gutenberg-, Hockenheimer- und Brühler Straße. Diese baulichen Veränderungen führten 1995 zur Einführung von "Tempo 30" im gesamten Ortsgebiet.

Im Jahr 2000 wurde das 850-jährige Gemeindejubiläum mit zahlreichen Veranstaltungen gefeiert. Unter anderem gab es einen mittelalterlichen Markt mit Ritterturnier und einen historischen Festzug.

Seit dem Jahr 2010 hat Ketsch eine Partnergemeinde in Frankreich: Trélazé liegt in der Region Pays de la Loire.

  • Das Bild zeigt die Einweihung des erweiterten Rathaus-Gebäudes
    Rathaus-Erweiterung 1982
  • Das Bild zeigt eine Ansicht des Feuerwehrhauses
    Feuerwehrhaus
  • Das Bild zeigt einen Ausschnitt der Gutenbergstraße
    Gutenbergstraße

Kontakt

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Hockenheimer Straße 5
68775 Ketsch

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