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Asiatische Tigermücke

Nahaufnahme einer Tigermücke

Bekämpfungsmaßnahmen werden fortgesetzt / KABS von Ende April bis Ende September im Einsatz

Sie ist nicht nur in der Dämmerung, sondern auch tagsüber gerne aktiv und immer auf „Blutsuche“: die asiatische Tigermücke. Bereits seit ein paar Jahren kann eine wachsende Population der ursprünglich aus Südostasien stammenden Asiatischen Tigermücke (Aedes albopictus) im Gemeindegebiet von Ketsch nachgewiesen werden.

Die Asiatische Tigermücke verbreitet sich durch den globalen Reise- und Handelsverkehr schon seit Jahrzehnten weltweit und trifft mittlerweile auch in der Rheinebene durch mildere Temperaturen auf einen geeigneten Lebensraum. Die im Vergleich zu heimischen Stechmücken relativ kleine Tigermücke ist tagaktiv, stechfreudig und an ihrem charakteristischen schwarz-weißen Muster sowie an einer markanten, weiß-silbrigen Linie, die vom Kopf zum Rücken verläuft, erkennbar.

Die Tigermücke stellt ein nicht unerhebliches potenzielles Gesundheitsrisiko dar, denn sie ist in der Lage, eine Vielzahl von Krankheitserregern wie zum Beispiel das Dengue-, Zika-, Chikungunya- und das Westnil-Virus auf den Menschen zu übertragen. Dabei trägt die Tigermücke die Krankheitserreger nicht von Natur aus in sich, sondern muss zunächst einen infizierten Menschen stechen, bei dem die entsprechenden Viren im Blut vorhanden sind, beispielsweise durch eine Infektion auf einer Reise in tropische Regionen. Diese Viren sind in Baden-Württemberg zwar aktuell nicht verbreitet, werden jedoch immer wieder von Reiserückkehrer mitgebracht. Dann besteht bei längeren Wärmeperioden die Gefahr einer Übertragung von einer infizierten Person über die Tigermücke auf eine weitere Person. Die Gefahr, sich durch den Stich einer Tigermücke mit einem der genannten Krankheitserreger zu infizieren, ist durch die geringe Verbreitung der Erreger zum jetzigen Zeitpunkt noch gering, kann aber in den heißen Sommermonaten deutlich ansteigen.

Doch nicht nur im Hinblick auf mögliche Virenübertragungen, sondern auch zum Erhalt der Lebensqualität ist es wichtig, eine Verbreitung der Tigermücke durch Bekämpfungs- und Präventionsmaßnahmen zu verhindern. Die Bekämpfungsmaßnahmen in Ketsch in den Jahren 2022 und 2023 verliefen recht erfolgreich, denn eine weitere Verbreitung der Tigermücke in den Norden des Ortsgebiets konnte verhindert werden.

Im Fokus der Bekämpfung stehen die Brutstätten der Tigermücke. Diese sind unter anderem Wasseransammlungen in Blumentopfuntersetzern, Vogeltränken, Dachrinnen oder in offenen Regentonnen. Bürgerinnen und Bürger können hier bereits präventiv einer Ansiedlung entgegenwirken, indem sie regelmäßig ihren Garten, Balkon oder auch ihre Fensterbretter auf mögliche Brutstätten überprüfen und kontinuierlich Wasseransammlungen möglichst vermeiden. Können Brutstätten jedoch nicht beseitigt werden, zum Beispiel in Hofgullys, oder werden Wasserfässer im Sommer zum Gießen der Pflanzen im Garten benötigt, ist eine regelmäßige biologische Behandlung der Brutstätten notwendig. Hierzu wird der biologische Wirkstoff BTI verwendet, der aus dem Bakterium Bacillus thuringiensis israelensis (B.t.i.) gewonnen wird und gezielt Stechmückenlarven abtötet. Der Wirkstoff tötet lediglich Mückenlarven ab, ist jedoch für andere Insektengruppen wie Bienen sowie auch für Haustiere, Igel, Vögel und den Menschen völlig unbedenklich.

BTI wird seit mehr als 40 Jahren weltweit in der biologischen Stechmückenbekämpfung und auch in den Rheinauen gegen die Rheinschnaken erfolgreich eingesetzt.

Zur Bekämpfung der Tigermückenpopulation hat die Gemeinde Ketsch die Kommunale Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage (KABS e.V.) beauftragt. Die KABS führt die Bekämpfung 2024 in Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsamt und der Gemeindeverwaltung im Zeitraum von Ende April bis Ende September durch. Ziel ist es, alle vorhandenen Brutstätten zu erkennen und zu behandeln. Die Brutstätten der Tigermücke sind nicht leicht zu identifizieren, da auch kleinste wassergefüllte Hohlräume genutzt werden. Daher ist es wichtig, dass die Behandlung von Brutstätten im festgelegten Bekämpfungsgebiet, auch auf Privatgrundstücken, erfolgt. Die Mitarbeiter der KABS – alle mit blauem T-Shirt unterwegs - werden für ihren Einsatz ausgiebig geschult und können sich jederzeit ausweisen.

KABS-Mitarbeitern Zutritt gewähren

Grundstückseigentümer, deren Liegenschaft sich in einem Verbreitungsgebiet der Tigermücke befindet, werden im April über die bevorstehenden Bekämpfungsmaßnahmen informiert. Für den Einsatz der KABS entstehen den Betroffenen keine Kosten! Eine Begehung vor Ort durch Mitarbeitende der KABS dauert in der Regel nicht länger als 10-15 Minuten. Die Gemeinde Ketsch bittet deshalb alle Anwohnerinnen und Anwohner um Mithilfe, denn nur so kann die KABS die Asiatische Tigermücke erfolgreich bekämpfen und eine weitere Ausbreitung verhindern.

Um weitere mögliche Verbreitungsgebiete der Tigermücke frühzeitig zu erkennen, sind Tigermücken-Verdachtsmeldungen aus der Bevölkerung ebenfalls sehr hilfreich! Vor allem Fotos der Stechmücke, gerne aus verschiedenen Perspektiven, helfen bei der Einschätzung, ob es sich um die Asiatische Tigermücke handelt. kabs/Foto: B. Pluskota (KABS)

Für Fragen oder Meldungen einer Sichtung wenden Sie sich bitte per E-Mail an tigermuecke@kabsev.de oder den KABS-Projektleiter für Ketsch, E-Mail: hans.jerrentrup@kabs-gfs.de

(Erstellt am 25. April 2024)

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