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Asiatische Tigermücke

Nahaufnahme einer Tigermücke, die auf einem Blatt sitzt

Fortsetzung der Bekämpfungsmaßnahmen: KABS-Mitarbeitende wieder im Einsatz

Sie sind nicht nur in der Dämmerung, sondern auch tagsüber gerne aktiv und immer auf „Blutsuche“: die Asiatischen Tigermücken (Aedes albopictus). In Ketsch haben sie sich 2021 angesiedelt. Da sie sehr aggressiv sind, schnell zu einer Plage werden und gegebenenfalls auch Krankheiten übertragen können, hat die Gemeindeverwaltung die Kommunale Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage e.V. (KABS) beauftragt, die exotischen Stechmücken zu bekämpfen.

Bekämpfung und Prävention

Da sich die Asiatische Tigermücke bereits sehr großflächig in Ketsch ausgebreitet hat, sind 14-tägliche Bekämpfungsmaßnahmen durch die Mitarbeitenden der KABS im gesamten Verbreitungsgebiet der Asiatischen Tigermücke aus finanziellen Gründen nicht mehr möglich. In Absprache mit der Gemeindeverwaltung werden sich die regelmäßigen Bekämpfungsmaßnahmen der KABS daher auf die Kernbereiche konzentrieren, in denen sich die höchste Populationsdichte und damit das stärkste Belästigungspotenzial befinden. Die Maßnahmen finden einmal im Monat statt.

Alle Anwohnerinnen und Anwohner, deren Grundstück sich im Kernbereich befindet, werden in einem gesonderten Schreiben über die anstehenden Maßnahmen und das weitere Vorgehen informiert. Alle anderen Bürgerinnen und Bürger, die kein Schreiben erhalten und deren Anwesen sich somit im Randbereich der Verbreitungszone befindet, sollten eigenständig Präventiv-Maßnahmen ergreifen, um eine Ansiedelung und Vermehrung der Asiatischen Tigermücke auf dem eigenen Grundstück zu unterbinden und damit eine mögliche Plage bereits im Vorfeld zu verhindern.

Bei Bedarf besteht aber auch in den Randbereichen die Möglichkeit, Vor-Ort-Bekämpfungsmaßnahmen durch KABS-Mitarbeitende durchzuführen.

Handlungsempfehlungen

Die wirksamste Maßnahme zur Bekämpfung der Asiatischen Tigermücke besteht in der Vermeidung beziehungsweise Beseitigung von Brutmöglichkeiten. Tigermücken entwickeln sich innerhalb einer Woche in wassergefüllten Behältnissen, die sich in Gärten oder auf Balkonen befinden, zum Beispiel Regentonnen, Übertöpfe, Untersetzer, Gießkannen, Tiertränken, aber auch Hofgullys, verstopfte oder durchhängende Dachrinnen und hohle Zaunpfähle. Da Tigermücken nur wenige hundert Meter weit fliegen, stammen die attackierenden Exemplare entweder vom eigenen Grundstück oder aus der Nachbarschaft. Die nun beschriebenen Maßnahmen sollten in der Zeit von Anfang April bis Anfang Oktober konsequent umgesetzt werden. Außerhalb dieses Zeitraums findet keine Vermehrung der Tigermücken statt. Ein Großteil der im Herbst abgelegten Eier übersteht jedoch unbeschadet den Winter.

Anwohnerinnen und Anwohner können sehr effektiv die Vermehrung von Tigermücken verhindern, indem Gefäße entweder so gelagert werden, dass sich kein Wasser darin ansammeln kann oder indem Behältnisse lückenlos abgedichtet werden (Regentonne beispielsweise mit einem engmaschigen Moskitonetz mit Gummizug). Auch das einmal wöchentliche und vollständige Entleeren von wassergefüllten Behältnissen ist eine sinnvolle Maßnahme, um einer Vermehrung vorzubeugen. Falls diese Maßnahmen nicht für alle Brutstätten umsetzbar sind, können die verbliebenen Brutmöglichkeiten 14-täglich mit Bti-Tabletten behandelt werden. Diese Tabletten beinhalten einen Eiweißstoff, der nur für die Larven weniger Mückenarten tödlich ist. Für andere Tiere, wie Bienen, Hunde, Katzen, Igel, Vögel, Reptilien, Amphibien, und natürlich auch für den Menschen ist der biologische Wirkstoff völlig unbedenklich. Bti-Tabletten erhalten Ketscher Bürgerinnen und Bürger kostenfrei an der Rathaus-Pforte.

Zusätzliche Tipps

Tigermückeneier können beseitigt werden noch bevor die Larven schlüpfen! Die Weibchen kleben ihre Eier sehr fest an die Innenwand von wassergefüllten Gefäßen. Mit mindestens 60°C heißem Wasser können die Eier in Behältnissen (Blumentöpfe, Untersetzer, Gießkannen, Gullys, Regenrinne etc.) abgetötet werden. Alternativ können die Eier mit einer Bürste aus den Gefäßen entfernt werden. Den Innenrand kräftig abschrubben, Gefäß und Bürste anschließend mit sauberem Wasser aus- beziehungsweise abspülen und das Wasser samt den Eiern auf die Erde gießen.

Wenn es trotzdem sticht

Werden die empfohlenen Maßnahmen umgesetzt und kommt es trotzdem zu einer erheblichen Stichbelästigung durch Tigermücken, können sich die betroffenen Bürgerinnen und Bürger über die E-Mail-Adresse termine-tigermuecke@kabs-gfs.de (Betreff: Ketsch) oder über das Meldeformular www.kabsev.de/kontakt-tigermuecke an die KABS wenden. Eine geschulte Fachkraft wird sich dann mit den Hilfesuchenden in Verbindung setzen und einen Vor-Ort-Termin vereinbaren, bei dem nach bisher noch unentdeckten Brutstätten gesucht wird. Bei diesem Termin sollten am besten auch die Nachbarn anwesend sein, denn Tigermücken kennen keine Grundstücksgrenzen!

Potenzielles Gesundheitsrisiko

Die ursprünglich aus Südostasien stammende Asiatische Tigermücke wird durch den globalen Reise- und Handelsverkehr bereits seit Jahrzehnten weltweit verbreitet und trifft mittlerweile auch in Deutschland durch mildere Temperaturen auf einen geeigneten Lebensraum.

Wird sie nicht bekämpft, kann sie sich in klimatisch begünstigten Regionen wie der Oberrheinebene in den Sommermonaten stark vermehren und zu einer regelrechten Plage werden. Darüber hinaus stellt sie ein Gesundheitsrisiko dar, denn sie ist in der Lage, eine Vielzahl von Krankheitserregern wie z. B. das Dengue-, Zika-, Chikungunya- und das Westnil-Virus auf den Menschen zu übertragen. Dabei trägt die Tigermücke die Krankheitserreger nicht von Natur aus in sich, sondern muss zunächst einen infizierten Menschen stechen, bei dem die entsprechenden Viren im Blut vorhanden sind. Diese Viren sind in Süddeutschland zwar aktuell nicht verbreitet, werden aber regelmäßig durch Reiserückkehrende eingetragen. Dann besteht vor allem bei längeren Wärmeperioden die Gefahr einer Übertragung von einer infizierten Person über die Tigermücke auf eine weitere Person.

Aber nicht nur Menschen, sondern auch Hunde können in Mitleidenschaft gezogen werden. So kann die Asiatische Tigermücke auch Fadenwürmer übertragen, welche die Herzwurmerkrankung bei Hunden verursachen.

Umfangreiche Informationen zur Asiatischen Tigermücke gibt es auf der Website www.kabsev.de. kabs/Foto: Pluskota

Für Fragen oder Meldungen einer Sichtung wenden Sie sich bitte per E-Mail an tigermuecke@kabsev.de

Kontakt

Gemeinde Ketsch
Hockenheimer Straße 5
68775 Ketsch

Tel.: 06202/606-0
Fax.: 06202/606-116


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