Flüchtlingshilfe Ketsch

Die Flüchtlingshilfe Ketsch ist ein Kooperationsprojekt der politischen Gemeinde mit den beiden Kirchengemeinden. Ziel ist es, eine "Willkommenskultur" zu etablieren und für die Flüchtlinge, die in Ketsch leben, Angebote zu schaffen, die eine Integration erleichtern. Die Aktivitäten erfolgen in Zusammenarbeit mit zahlreichen engagierten Bürgerinnen und Bürgern und werden in den drei Themenkreisen Bildung, Freizeit und Begleitung gebündelt.

Interkulturelle Elternmentor*innen

In einem fremden Land Gast zu sein, ist nicht immer einfach. Selbst wenn es nur eine Urlaubsreise ist, kann es - beispielsweise im Falle einer Krankheit - schnell Schwierigkeiten geben, wenn man mit der Kultur und deren Regelungen nicht vertraut ist. Noch deutlich größer sind die Probleme, wenn man auf der Flucht vor Krieg und Gewalt in einem anderen Land aufgenommen wird: Herausgerissen aus dem bisherigen Leben, muss plötzlich versucht werden, etwas Neues aufzubauen.

Für alle, die nicht in ihrer Heimat leben, ist es wichtig, nicht allein zu sein und Ansprechpersonen zu finden, die Unterstützung geben. Insbesondere im Bildungsbereich tun sich viele Fragen auf: In welche Schule muss das Kind gehen? Wie läuft der Schulalltag ab? Wer kann bei Hausaufgaben helfen?

Oftmals sind Eltern verunsichert, wenn ihre Kinder in die Schule oder den Kindergarten gehen. Sie kennen unser Schulsystem nicht, sprechen vielleicht nur wenig Deutsch und trauen sich nicht, Kontakt mit den Einrichtungen aufzunehmen. Interkulturelle Elternmentor*innen setzen sich ehrenamtlich für eine stabile und vor allem partnerschaftliche Zusammenarbeit von Eltern, Kitas und Schulen ein.

In Kooperation mit dem Rhein-Neckar-Kreis erfolgt die Basisqualifizierung über die gemeinnützige Elternstiftung Baden-Württemberg, die das Programm „Interkulturelle Elternmentor*innen“ landesweit durchführt. Die Schulung besteht aus mehreren Modulen und beinhaltet unter anderem die Grundlagen der Gesprächsführung, ethische Grundsätze, Konfliktsituationen, Projektmanagement und transkulturellen Austausch. Die Basisqualifizierung haben auch Martina Ziegler und Nikki Sedlmayr erfolgreich absolviert und damit ihr Zertifikat erworben, um als interkulturelle Elternmentorinnen tätig sein zu dürfen. Ebenfalls im Team ist die erfahrene Ingrid Müller, Lehrerin im Ruhestand. Die Elternmentorinnen begleiten zum Beispiel zu Elternabenden, um zu erklären oder zu übersetzen. Des Weiteren beraten sie bei allen Fragen rund um Kita oder Schule und auch zum Übergang von der Schule in den Beruf. Sie arbeiten mit Lehrkräften, Schulleitungen und Erziehenden zusammen und haben ein offenes Ohr für Sorgen und Nöte. Die Koordination erfolgt über das Integrationsbüro im Rathaus.

Ein Flyer informiert in acht verschiedenen Sprachen über die Elternmentorinnen. Der Flyer ist im Rathaus und in der Gemeindebücherei erhältlich. Des Weiteren gibt es Broschüren der Elternstiftung Baden-Württemberg, beispielsweise über das Schulsystem: In 13 Sprachen - Deutsch, Englisch, Albanisch, Arabisch, Bulgarisch, Farsi, Französisch, Italienisch, Rumänisch, Serbisch, Spanisch, Türkisch und Ukrainisch - wird leicht verständlich und mit anschaulicher Bebilderung das Bildungssystem von Baden-Württemberg erklärt - von der Grundschule über Haupt- und Werkrealschule bis zu Realschule, Gymnasium und Gemeinschaftsschule. In gleicher Weise sind die Broschüren über die Kindertagesstätte und über die „Eingewöhnung in die Kita“ aufgebaut. Letztere erläutert ausführlich, was bei der Eingewöhnung zu beachten ist und wie lange sie in der Regel dauert. Die Kita-Broschüre informiert darüber, was die Kinder in den Jahren ihrer Kitazeit lernen.   sas

Weitere Infos:  www.elternstiftung.de 

Telefon-Kontakt Elternmentorinnen Ketsch: